Die Liquidität ist für Unternehmen überlebenswichtig. Sie ist das Blut, das durch die Adern eines Unternehmens fließt und es am Leben hält. Ohne ausreichende Liquidität kann ein Unternehmen nicht funktionieren und wird langsam vertrocknen und schließlich sterben.

Um dies zu vermeiden, müssen Unternehmen dafür sorgen, dass sie jederzeit über ausreichende Liquidität verfügen. Sie müssen sicherstellen, dass sie genug Geld haben, um ihre laufenden Kosten zu decken, Rechnungen zu bezahlen und auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren.

In diesem Artikel schauen wir uns die Bedeutung der Liquidität für Unternehmen näher an. Ebenso verschiedene Strategien, mit denen Unternehmen ihre Liquidität optimieren können.

 

Warum Liquidität so wichtig für Unternehmen ist

Liquidität ist einer der wichtigsten Indikatoren für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Ein Mangel an liquiden Mitteln kann dazu führen, dass ein Unternehmen seine laufenden Kosten nicht mehr decken kann, Mitarbeiter und Lieferanten nicht bezahlen kann und zahlungsunfähig wird.

Selbst wenn es nicht so weit kommt, kann ein Liquiditätsengpass zu erheblichen Problemen führen. Es wird schwieriger, Kredite oder Finanzierungen zu erhalten, und das Unternehmen kann nicht weiter wachsen. Zahlen Unternehmen ihre Lieferantenrechnungen nicht pünktlich, spricht sich das schnell herum. In der Folge verschlechtern sich die Bonitätsauskünfte der Auskunfteien, was sich auf die Konditionen bei den Lieferanten auswirkt.

Insgesamt wirken sich Liquiditätsprobleme schnell negativ auf das Image eines Unternehmens bei Kapitalgebern, Lieferanten, Kunden und nicht zuletzt bei potenziellen Mitarbeitern aus.

Ohne ausreichende Liquidität stirbt ein Unternehmen wie ein Baum ohne Wasser

 

Strategien zur Sicherung der Liquidität

Um Liquiditätsprobleme erst gar nicht erst aufkommen zu lassen, können Unternehmen folgende Strategien nutzen:

 

1.      Liquiditäts-Prognosen erstellen

Eine Liquiditäts-Prognose ist eine Schätzung der zukünftigen Einnahmen und Ausgaben des Unternehmens. Damit können Unternehmen besser planen und sicherstellen, dass sie über genügend Liquidität verfügen, um ihre laufenden Kosten zu decken. Im verlinkten Artikel habe ich beschrieben, wie Unternehmen eine Liquiditäts-Prognose erstellen können.

 

2.      Forderungsmanagement betreiben

Unternehmen, die ihre Kundenforderungen nicht im Blick haben, verschenken viel Geld. Ein effektives Forderungsmanagement ist daher auch für kleine Unternehmen Pflicht.

Dazu gehört: Rechnungen schnell schreiben, Zahlungsfristen überwachen und mit Mahnverfahren dafür sorgen, dass Forderungen rechtzeitig pünktlich beglichen werden.

 

3.      Zahlungsbedingungen optimieren

Um ihre Kunden zu motivieren, Rechnungen pünktlich zu bezahlen, können Unternehmen ihre Zahlungskonditionen anpassen. Zum Beispiel können sie Skonti anbieten, damit Kunden ihre Rechnungen schneller bezahlen. Oder sie bieten verlängerte Zahlungsfristen oder Ratenzahlungen – beides gegen einen Aufschlag – an, um ihren Kunden mehr Zeit zu geben. Sind die Fristverlängerungen geplant, kann das Unternehmen diese entsprechend zwischenfinanzieren.

 

4.      Ausgaben reduzieren

Weniger Ausgaben verbessern nicht nur die Liquidität, sondern auch die Rentabilität des Unternehmens. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Ausgaben regelmäßig überprüfen und nach Möglichkeiten suchen, um Kosten zu senken.

Analysieren Sie die Kostenstruktur Ihres Unternehmens. Sowohl im zeitlichen Verlauf als auch im Vergleich zur Branche. Dazu können Sie Branchenberichte von Marktforschungsunternehmen oder Branchenverbänden nutzen. So erhalten Sie Informationen über die durchschnittlichen Kosten in der Branche und können mögliche Kostentreiber im Unternehmen identifizieren und eliminieren.

Überprüfen Sie Ihre Verträge, um zu sehen, ob Sie bessere Bedingungen aushandeln können, insbesondere bessere Zahlungsbedingungen und Rabatte.

 

5.     Lagerbestände abbauen

Hohe Lagerbestände binden viel Kapital und bergen ein hohes Risiko, nicht mehr verarbeitet oder zu einem angemessenen Preis verkauft werden zu können. Auch wenn in Zeiten unsicherer Lieferketten eine gewisse Lagerhaltung berechtigt ist, lohnt es sich, regelmäßig zu prüfen, inwieweit ein Abbau möglich ist und damit die Liquidität verbessert werden kann.

 

6.      Liquiditäts-Reserven aufbauen

Auch wenn es altmodisch klingt: Der Notgroschen hat schon so manches Unternehmen vor der Insolvenz bewahrt. Ein Guthabenkonto, auf dem überschüssige Liquidität bewusst für Steuerzahlungen, Kredittilgungen und Ähnliches angespart wird, sichert die Liquidität, bei finanziellen Engpässen.

 

Mit den richtigen Strategien lassen sich Liquiditätsengpässe von vornherein vermeiden.

 

 

Instrumente zur Verbesserung der Liquidität

Es gibt geeignete Instrumente, die auch kleine Unternehmen nutzen können, um ihre Liquidität zu verbessern.

 

1.      Finanzsoftware einsetzen:

Mit einer geeigneten Finanzsoftware können Unternehmen ihre Finanzen besser verwalten und zu überwachen. Zu Beginn reichen entsprechende Excel-Tools aus. Mit zunehmendem Umfang der Zahlungsströme ist die Investition in entsprechende Spezialsoftware sinnvoll. Vor der Anschaffung sollten Sie sich jedoch über Ihre Anforderungen an eine solche Software im Klaren sein.

 

2.      Ausreichende Kreditlinie beantragen

Jedes Unternehmen sollte über eine ausreichende Kreditlinie verfügen können, um Zahlungsspitzen abfangen zu können. Als Faustregel für die Höhe der Kreditlinie gilt der Umsatz, den das Unternehmen durchschnittlich in drei Monaten macht. Die Kreditlinie darf nicht zu knapp bemessen sein, da nicht nur Überziehungen, sondern bereits die permanente „Vollauslastung“ der Linie die Bonitätseinstufung bei der Bank verschlechtert. Dadurch verschlechtern sich der Zugang zu Krediten und die Konditionen.

 

 

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3.      Finanzierungsalternativen nutzen

Für die Finanzierung des Umlaufvermögens gibt es spezielle Lösungen, die die weder die Unternehmensbilanz noch die Kreditlinien bei der Bank belasten.

 

  • Factoring

Factoring ist eine Finanzierungsmöglichkeit, bei der das Unternehmen seine Forderungen an eine Factoring-Gesellschaft verkauft und im Gegenzug eine sofortige Zahlung erhält. Factoring kann ein wirksames Mittel sein, um die Liquidität zu verbessern, da es den Unternehmen sofortige Zahlungen ermöglicht.

 

  • Finetrading

Beim Finetrading kauft ein Finetrader als Zwischenhändler die Waren im Namen des Unternehmens, aber auf eigene Rechnung ein. Nach Lieferung der Ware an das Unternehmen zahlt der Finetrader die Rechnung innerhalb der Skontofrist direkt an den Lieferanten. Das Unternehmen hat bis zu 120 Tagen Zeit, um an den Finetrader zu zahlen

 

 

Fazit

 

Die Liquidität eines Unternehmens ist, wie das Blut in unserem Körper, lebenswichtig! Wenn ein Unternehmen nicht genug flüssige Mittel hat, kann es seine finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen und geht eher früher als später in die Knie.

Selbst ein kleiner Liquiditätsengpass kann zu großen Problemen führen, da es schwieriger wird, Kredite zu bekommen und die Lieferanten misstrauisch werden. Deshalb ist es wichtig, die Liquidität regelmäßig zu überprüfen und zu optimieren, damit das Unternehmen im Markt erfolgreich bestehen kann. Kurz gesagt: ohne ausreichende Liquidität ist das Ende in Sicht.

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Elfriede Hübner

Elfriede Hübner

Mehr als zehn Jahre war Elfriede Hübner für Kreditentscheidungen bei Banken verantwortlich.

Jetzt hilft sie Unternehmen, die eigenen Stärken bei Kreditverhandlungen ins richtige Licht zu rücken.

Denn nicht nur die nackten Zahlen entscheiden darüber, ob ein Unternehmen Kredite bekommt oder nicht.