Liquidität ist entscheidend, damit Unternehmen Krisen überstehen.  In diesem Beitrag lesen Sie, wie Unternehmen ihre finanzielle Flexibilität sichern, handlungsfähig bleiben und Chancen nutzen können.

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten, wie wir sie in den letzten Jahren häufiger erlebt haben, wird die Bedeutung ausreichender Liquidität für Unternehmen besonders deutlich. Während stabile Phasen die Vorteile einer guten Liquiditätsplanung oft im Hintergrund stehen, sind es gerade Krisenzeiten, in denen sich zeigt, wie überlebenswichtig finanzielle Mittel sein können.

Aber warum genau ist ausreichende Liquidität in Krisen so wichtig, und wie können Unternehmen ihre Liquidität sichern? Um dieses Thema geht’s in diesem Beitrag.

 

Was ist Liquidität und warum ist sie so wichtig?

Liquidität ist die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Das bedeutet, dass genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um laufende Kosten wie Gehälter, Mieten oder Lieferantenrechnungen zu decken. Ein Unternehmen ist liquide, wenn es auch in schwierigen Zeiten seine Zahlungen pünktlich leisten kann.

Gerade in Krisenzeiten sinken oft die Einnahmen, während die Kosten weitgehend konstant bleiben oder sogar steigen. Diese Diskrepanz macht die Liquidität zum kritischen Faktor. Ohne ausreichende Liquidität können Unternehmen schnell in Zahlungsschwierigkeiten geraten und im schlimmsten Fall zahlungsunfähig werden.

 

Die besonderen Herausforderungen der Liquidität in der Krise

In einer Krise wie einer wirtschaftlichen Rezession oder einer globalen Pandemie stehen Unternehmen vor zahlreichen Herausforderungen. Einnahmen brechen weg, da Kunden weniger konsumieren oder Aufträge stornieren. Gleichzeitig bleiben die fixen Kosten bestehen. Eine solide Liquiditätsplanung hilft, diese Phase zu überstehen und flexibel auf die veränderte Situation zu reagieren.

 

1. Flexibel und handlungsfähig bleiben

Wer liquide bleibt, kann flexibel auf Veränderungen reagieren. Ob kurzfristige Materialkäufe, Investitionen in digitale Lösungen oder die Anpassung von Geschäftsprozessen – all das geht nur, wenn genügend finanzielle Mittel verfügbar sind. Unternehmen, die liquide sind, können schnell auf veränderte Marktbedingungen reagieren und bleiben wettbewerbsfähig.

 

2. Insolvenzrisiko minimieren

Das größte Risiko in einer Krise ist die Zahlungsunfähigkeit. Unternehmen, die ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können, laufen Gefahr, Insolvenz anmelden zu müssen. Liquidität ist daher der Schlüssel, um in stürmischen Zeiten über Wasser zu bleiben. Eine gute Finanzplanung und das frühzeitige Erkennen von Liquiditätsengpässen sind essenziell, um Insolvenzrisiken zu minimieren.

 

3. Vertrauen und Stabilität sichern

Liquidität stellt sicher, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter weiterhin bezahlen können. Dies ist nicht nur für den Zusammenhalt des Teams wichtig, sondern auch für das Vertrauen und die Motivation der Belegschaft. Darüber hinaus ermöglicht eine ausreichende Liquidität, Lieferanten und Geschäftspartner pünktlich zu bezahlen, was langfristige Beziehungen stärkt und das Vertrauen in das Unternehmen auch in Krisenzeiten aufrechterhält.

 

4. Chancen in der Krise nutzen

Krisen bergen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Unternehmen, die liquide bleiben, können Wettbewerbsvorteile nutzen. Beispielsweise können sie Marktanteile gewinnen, wenn Konkurrenten aus finanziellen Gründen schwächeln, oder sie können günstige Investitionen tätigen, die ihre Marktposition langfristig verbessern.

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Wie Unternehmen die Liquidität in der Krise sichern können

Um die Liquidität auch in Krisenzeiten zu sichern, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:

 

1. Zahlungsströme regelmäßig planen und überwachen

Eine solide Finanzplanung und eine regelmäßige Überprüfung der Zahlungsströme sind das A und O in der Krise. Überwachen Sie regelmäßig Ihre Einnahmen und Ausgaben und planen Sie zukünftige Zahlungsströme. So können Sie Engpässe frühzeitig erkennen und rechtzeitig gegensteuern.

 

2. Kreditlinien und Finanzierung sichern

Achten Sie auf genügend Spielraum bei den Kreditlinien. Suchen Sie gegebenenfalls frühzeitig das Gespräch mit Banken, um sich zusätzliche Mittel zu sichern. Je früher Sie mögliche finanzielle Engpässe ansprechen, desto besser ist Ihre Verhandlungsposition. In finanziell guten Zeiten führen Sie leichter Kreditverhandlungen als in einer angespannten Liquiditätslage.

 

3. Kosten im Griff behalten

Gerade in Krisenzeiten lohnt es sich, alle Kosten auf den Prüfstand zu stellen. Gibt es unnötige Ausgaben, die Sie einsparen können? Sind alle Projekte, die Sie derzeit verfolgen, wirklich notwendig? Ein genauer Blick auf die Kosten und der Verzicht auf unnötige Ausgaben helfen, die Liquidität langfristig zu sichern.

 

4. Forderungsmanagement optimieren

Lange Zahlungsziele oder ausbleibende Zahlungen von Kunden können die Liquidität stark belasten. Unternehmen sollten daher ihr Forderungsmanagement optimieren und eng mit ihren Kunden kommunizieren, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Kürzere Zahlungsziele oder Vorkasse können ebenfalls helfen, das Risiko zu minimieren.

 

5. Liquiditätspuffer schaffen

Wann immer es geht, sollten Sie einen finanziellen Puffer aufbauen. Dieser erhöht nicht nur den notwendigen finanziellen Spielraum, sondern verbessert auch Ihre Position bei Kreditverhandlungen. Verzichten Sie beispielsweise auf Gewinnausschüttungen, erhöht der einbehaltene Gewinn das Eigenkapital Ihres Unternehmens, was eine bedeutende Rolle für die Bonitätsbeurteilung spielt.

 

 

Fazit: Liquidität als Überlebensfaktor in Krisen

Die Bedeutung der Liquidität in Krisenzeiten kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Unternehmen, die ihre Liquidität frühzeitig planen, Finanzierungsmöglichkeiten nutzen und ihre Kosten im Griff haben, sind deutlich besser aufgestellt, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu bestehen. Eine solide Liquiditätsplanung ist nicht nur ein Schutzschild, sondern ermöglicht es Unternehmen auch, Chancen zu nutzen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

 

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Elfriede Hübner

Elfriede Hübner

Mehr als zehn Jahre war Elfriede Hübner für Kreditentscheidungen bei Banken verantwortlich.

Jetzt hilft sie Unternehmen, die eigenen Stärken bei Kreditverhandlungen ins richtige Licht zu rücken.

Denn nicht nur die nackten Zahlen entscheiden darüber, ob ein Unternehmen Kredite bekommt oder nicht.